Botox-Wissen2025-10-09T11:39:13+02:00

Botulinumtoxin – Botox®

Alles, was Sie wissen wollen

Was ist Botulinumtoxin (Botox) eigentlich?

Botulinumtoxin ist ein natürlich vorkommendes Protein, das von bestimmten Bakterien erzeugt wird. Es ist allgemein bekannt als Medikament unter dem Markennamen Botox.

Das Bakterium Clostridium botulinum scheidet in seinem normalen Stoffwechselprozess die Substanz Botulinumtoxin aus. Dabei handelt es sich um ein starkes Neurotoxin, also ein Nervengift. Die Substanz unterbricht die Übertragung von Reizen von Nervenzellen auf andere Zellen. Sie kann insbesondere verhindern, dass Reize an die Muskulatur weitergegeben werden. 1989 wurde der Wirkstoff das erste Mal als Medikament zugelassen. Der heute bekannte Markenname „Botox“ wurde 1992 von der Pharma-Firma Allergan eingeführt.

Was kann Botulinumtoxin?

Botulinumtoxin wird inzwischen breit in der Medizin eingesetzt. Neben den weit bekannten Faltenunterspritzungen können auch viele Krankheiten mit Botox behandelt werden.

In der ästhetischen Medizin sorgt Botox punktgenau für Entspannung der Gesichtsmuskeln. Dadurch werden die mimischen Falten zurückgebildet. Aber auch über 200 medizinische Anwendungsfälle wurden entwickelt – so etwa in der Schmerztherapie und z. B. zur Behandlung von Migräne, Blasenschwäche oder Magenkrebs.

5 Fakten über Botox®:

  • Botox kann die mimischen Muskeln schwächen und so Falten glätten

  • es gibt kaum Risiken und Nebenwirkungen

  • Botox-Injektionen sind die am häufigsten durchgeführte Maßnahme in der ästhetischen Medizin – weltweit

  • der Wirkstoff ist von den Kontrollbehörden für zahlreiche ästhetische und medizinische Behandlungen zugelassen

  • die Behandlung geht schnell und erfordert keine aufwändige Vor- oder Nachsorge

3D-Modell eines Botulinumtoxin-Moleküls

Kleine Botox-Medizingeschichte

Entdeckt wurde Botulinumtoxin im Jahr 1815 von dem württembergischen Arzt Justinus Kerner. Er beschäftigte sich mit einer Lebensmittelvergiftung, die durch den Verzehr von verdorbener Wurst entstand. Er erkannte ein Gift als Verursacher der Krankheit und beschrieb auch korrekt den Wirkmechanismus der Hemmung von Nervenimpulsen. Schon Kerner überlegte, ob man das Toxin in kleinen Dosen medizinisch einsetzen könnte.

Aber erst den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts nahm die Entwicklung von Botox als Arzneimittel Fahrt auf. 1989 ließ die US-Arzneimittelbehörde FDA zum ersten Mal ein Botulinumtoxin-Präparat für den Einsatz in der Medizin zu. Unter dem Namen Oculinum wurde es zur Behandlung von Nystagmus („Augenzittern“) und Blepharospasmus (Lidkrampf) eingesetzt.

1991 übernahm die Pharma-Firma Allergan das Präparat und benannte es in Botox um. Zwei Jahre später wurde es in Deutschland zugelassen. Seither wird es vielfältig medizinisch eingesetzt – seinen Siegeszug trat es allerdings in der ästhetischen Medizin an. Als Anti-Falten-Mittel ist Botox inzwischen legendär.

Botox-FAQ: Häufige Fragen & ihre Antworten

Botox ist ja ein Gift. Ist das nicht gefährlich?2025-06-10T13:37:24+02:00

Botulinumtoxin ist ein sehr starkes Nervengift, das stimmt. Bei einer ästhetischen oder medizinischen Behandlung wird es allerdings in sehr geringen Mengen eingesetzt. Eine tödliche Vergiftung mit Botulinumtoxin würde etwa das 1.000-fache der bei einer normalen ästhetischen Behandlung verwendeten Dosis erfordern.

Was sollte ich vor der Botox-Behandlung beachten?2025-06-12T09:58:47+02:00

Nehmen Sie vor der Behandlung am besten keine blutverdünnenden Medikamente wie z. B. Aspirin ein. Diese haben keinen Einfluss auf den Behandlungserfolg, können aber die Entstehung von Blutergüssen und sogar Blutungen fördern. Im Beratungsgespräch fragen wir nach sonstigen Medikamenten, die Sie dauerhaft einnehmen.

Am Tag der Behandlung selbst sollten Sie keine akuten Infektionen haben und auf Alkohol verzichten. Zudem ist es sinnvoll, am Behandlungstag kein Make-up zu tragen, da die Behandlungsregion ohnehin gründlich gereinigt werden muss, um Infektionen vorzubeugen.

Was sollte ich nach der Botox-Behandlung beachten?2025-06-12T09:29:38+02:00

Es gibt keine spezielle Nachsorge, im Prinzip sind Sie direkt nach der Behandlung voll einsatzfähig. Ein paar Vorsichtsmaßnahmen sind aber zu empfehlen, um den Behandlungserfolg zu unterstützen und Nebenwirkungen zu minimieren:

Drücken Sie nicht auf die behandelten Stellen, damit das Botulinumtoxin in Ruhe wirken und sich korrekt verteilen kann. Zudem wird oft empfohlen, für einen Tag auf Make-up über den Injektionsstellen, auf starke Sonneneinstrahlung sowie auf anstrengenden Sport oder Saunagänge zu verzichten.

Üblicherweise sehen wir uns zu einem Kontrolltermin nach ca. 2 Wochen und besprechen die Ergebnisse.

Wie lange dauert eine Botox-Behandlung?2025-06-12T09:43:50+02:00

Das hängt natürlich vom Umfang der Behandlung ab. Eine Zornesfalten-Unterspritzung kann in 5 Minuten erledigt sein, die Stirnfalten-Behandlung dauert etwas länger, eine komplette Hyperhidrose-Behandlung beider Achselhöhlen kann schon eine halbe Stunde in Anspruch nehmen.

Die meisten ästhetischen Behandlungen mit Botulinumtoxin kann ein erfahrener Arzt schnell und trotzdem risikoarm durchführen. Sie können danach direkt wieder Ihrer Beschäftigung nachgehen.

Welche Nebenwirkungen kann eine Botox-Behandlung haben?2025-06-12T10:08:33+02:00

Die häufigsten Nebenwirkungen kommen nicht vom Botulinumtoxin, sondern von der unvermeidlichen Verletzung der Haut durch die Injektion. Dabei kann es je nach persönlicher Veranlagung zu kleineren Hautreizungen, Schwellungen oder Blutergüssen an den Injektionsstellen kommen. Dieses Risiko können Sie minimieren, indem Sie in den Tagen vor der Behandlung wenn möglich keine blutverdünnenden Medikamente wie Aspirin einnehmen.

Infektionen der Stichverletzungen können üblicherweise durch gründliche Reinigung und Desinfektion der Behandlungsregion vermieden werden, sind aber möglich. Tragen Sie am besten kein Make-up am Behandlungstag und vermeiden Sie es nach der Behandlung, die Behandlungsstellen anzufassen.

Seltenere Nebenwirkungen sind vorübergehendes Unwohlsein, Kopfschmerzen oder Müdigkeit, die aber gewöhnlich nach spätestens einem Tag verschwunden sind. Allergische Reaktionen auf den Wirkstoff oder Hautausschläge sind äußerst selten.

Bei fehlerhafter Behandlung kann es durch falsche Injektion oder zu hohe Dosis temporär zu Lähmungen einzelner Gesichtsmuskeln oder zum Absinken bestimmter Gesichtspartien (Augenbrauen, Augenlider etc.) kommen. Auch lokale Taubheitsgefühle oder in Extremfällen temporäre Sehstörungen sind möglich. Um diese Risiken zu minimieren, lassen Sie sich nur von einem im Umgang mit Botulinumtoxin erfahrenen Arzt behandeln.

Wichtig: Sämtliche Nebenwirkungen, auch extreme wie Lähmungserscheinungen oder Sehstörungen, sind – so wie auch die erwünschte Wirkung von Botox – zeitlich beschränkt.

Wie lange wirkt Botox?2025-06-12T10:16:54+02:00

Die Wirkung der Botox-Behandlung tritt üblicherweise nach 2 bis 3 Tagen ein, der maximale Effekt wird jedoch erst nach 1-2 Wochen erreicht.

Die Effekte von Botulinumtoxin in der Behandlungsregion bauen sich im Laufe der Zeit wieder ab. Der Körper regeneriert die blockierten Nervenverbindungen und stellt so nach und nach den Zustand vor der Behandlung wieder her. Die faltenglättende Wirkung hält in der Regel 4 bis 6 Monate an. Die Behandlung kann dann wiederholt werden.

Gibt es Langzeiteffekte wiederholter Botox-Behandlungen?2025-06-12T10:29:22+02:00

Negative Langzeiteffekte regelmäßiger Botox-Behandlungen sind nicht bekannt. Seit über 30 Jahren setzen Mediziner den Wirkstoff zur Behandlung von Muskelverkrampfungen ein – es gibt also belastbare Langzeit-Daten. Dabei konnte gezeigt werden, dass nach dem Abklingen der Wirkung von Botulinumtoxin keine bleibenden Veränderungen an den Nerven und Muskeln vorhanden sind.

Es gibt jedoch erwünschte Langzeiteffekte: Einerseits sorgt die längerfristige Ruhigstellung bestimmter Muskelstränge dafür, dass sie nach und nach an Kraft verlieren. Dadurch werden die mimischen Falten abgeschwächt, auch wenn die Wirkung des Botulinumtoxins längst nachgelassen hat. Eine einmalige Behandlung reicht für diesen Effekt jedoch nicht aus.

Andererseits kann man diesen muskelschwächenden Effekt vorbeugend nutzen, also die Bildung oder Verstärkung bestimmter Falten verhindern, bevor sie überhaupt entstehen.

Wann sollte keine Botox-Behandlung durchgeführt werden?2025-06-12T10:45:09+02:00

Bei Schwangeren und Stillenden sollte aus Sicherheitsgründen keine Botox-Behandlung durchgeführt werden.

Ästhetische Behandlungen mit Botox an Minderjährigen sind zwar nicht gesetzlich verboten, sofern die Einwilligung der Eltern vorliegt. Sie sind jedoch nicht zu empfehlen.

Wenn am Behandlungstag eine Infektion an der vorgesehenen Behandlungsstelle vorliegt, sollte die Behandlung verschoben werden.

Patienten, die an mit Muskelschwäche einhergehenden Grunderkrankungen wie z. B. Myasthenia gravis oder dem Eaton-Lambert-Sysndrom leiden, sollten grundsätzlich nicht mit Botulinumtoxin behandelt werden. Dasselbe gilt für Menschen mit bekannten Blutgerinnungsstörungen.

Was kostet eine Botox-Behandlung?2025-08-07T13:18:38+02:00

Eine pauschale Antwort ist unseriös. Die Kosten einer Botox-Behandlung hängen ab von der Größe der zu behandelnden Region, der Anzahl der nötigen Injektionen, der Menge des verbrauchten Materials und dem individuellen Schwierigkeitsgrad der Behandlung. Abgerechnet wird nach den Vorgaben der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).

Eine Erstattung durch die Krankenkasse ist bei ästhetischen Behandlungen mit Botox nahezu ausgeschlossen, die Kosten müssen also vom Patienten selbst bezahlt werden. Bei medizinisch indizierten Behandlungen wie z. B. gegen Hyperhidrose oder Migräne kann im jeweiligen Fall eine Erstattung in Frage kommen. Wir beraten Sie gern, die Entscheidung trifft aber jeweils die Krankenkasse.

Für eine individuelle Einschätzung der Kosten, die sehr stark vom jeweiligen Behandlungsfall abhängig ist, vereinbaren Sie am besten ein Beratungsgespräch.

Ist die Botox-Behandlung schmerzhaft?2025-06-12T11:00:38+02:00

Die allermeisten Patienten beschreiben die Behandlung als gut erträglich. Da es sich um Injektionen handelt, können Patienten mit hoher Schmerzsensibilität die Einstiche als unangenehm empfinden. Wir minimieren die Einstichschmerzen, indem wir besonders dünne Nadeln verwenden. Auf Wunsch können wir sehr schmerzsensiblen Patienten mit einer leicht betäubenden Creme an den Einstichstellen helfen.

Risiken

  • Risiken treten fast ausschließlich durch Fehler des Behandlers auf – erfahrene Ärzte sind also entscheidend

  • durch die Injektion kann es lokal vorübergehend zu harmlosen Rötungen, leichten Schwellungen oder Blutergüssen kommen

  • manche Patienten klagen vorübergehend über Kopfschmerzen nach der Behandlung

  • bei fehlerhafter Behandlung kann es durch falsche oder zu starke Reizunterbrechung temporär zu Lähmungen einzelner Gesichtsmuskeln oder zum Absinken bestimmter Gesichtspartien kommen; Taubheitsgefühle oder in Extremfällen temporäre Sehstörungen sind möglich

  • allergische Reaktionen auf das Botulinumtoxin sind möglich, aber äußerst selten

Kosten

  • eine Erstattung durch die Krankenkasse ist bei ästhetischen Behandlungen mit Botox nahezu ausgeschlossen, die Kosten müssen also vom Patienten selbst bezahlt werden

  • bei medizinisch indizierten Behandlungen wie z. B. gegen Hyperhidrose oder Migräne kann im jeweiligen Fall eine Erstattung in Frage kommen; wir beraten Sie gern, die Entscheidung trifft aber jeweils die Krankenkasse
  • die Kosten richten sich nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) und sind abhängig von der Anzahl der individuell benötigten Injektionen

  • für eine individuelle Einschätzung der Kosten, die sehr stark vom jeweiligen Behandlungsfall abhängig ist, vereinbaren Sie am besten ein Beratungsgespräch
Fragen Sie auch nach Behandlung-Alternativen und Kombinationen!

Alternativen zu Botox

Bei ästhetischen Behandlungen in der oberen Gesichtshälfte ist Botulinumtoxin meist die beste Wahl. Stirnfalten, Zornesfalten und Krähenfüße lassen sich so zuverlässig und risikoarm verbessern. Abhängig vom Patienten können jedoch auch hier Alternativen oder Kombinationen mit anderen Behandlungsverfahren für ein noch besseres Ergebnis sorgen.

Eine Alternative zu Botox ist die Unterspritzung mit Hyaluron. Es handelt sich dabei um einen Filler, mit dem zusätzliches Volumen unter der Haut geschaffen wird. Bei der Behandlung wird die Gesichtspartie aufgefüllt und so geglättet. Auch hier ist ein erfahrener Behandler entscheidend, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Für viele Behandlungen in der unteren Gesichtshälfte, an der Nase oder den Lippen ist Hyaluron meist sogar die erste Wahl.

Eine zweite Alternative – nicht nurin der oberen Gesichtshälfte – ist das Fadenlifting. Dabei bringt der Behandler resorbierbare Fäden unter die Haut ein, die die Region straffen und die Hautregenration anregen. Auch so werden Falten zuverlässig geglättet und eingefallene Gesichtspartien aufgefüllt.

Eine letzte Alternativbehandlung für Falten im ganzen Gesicht ist die Faltenbehandlung mit dem Laser. Hierbei wird mit einem medizinischen Laser die oberste Hautschicht perforiert und so die Hautregeneration angeregt. Das Ergebnis ist eine wesentlich straffere, glattere Haut mit weniger Falten.

Bei medizinischen Behandlungen ist in den meisten Fällen die Botox-Therapie nicht die erste Wahl. Das liegt auch daran, dass viele medizinischen Anwendungen von Botulinumtoxinzwar erprobt, aber noch nicht sehr alt sind und es noch nicht in die ärztlichen Empfehlungen geschafft haben. Häufig kommen sie daher erst zum Einsatz, nachdem die behandelnden Ärzte die meisten konservativen Mittel (Medikamente, Chirurgie etc.) bereits erschöpft haben.

Frank Mildszus ist Facharzt für Allgemeinmedizin und hat sich auf minimalinvasive ästhetische Medizin spezialisiert

Frank Mildszus

KIEL MEDICAL AESTHETICS

Ihr behandelnder Arzt:

Frank Mildszus behandelt seit vielen Jahren mit Botulinumtoxin und hat mit Begeisterung miterlebt, wie die medizinische Forschung immer neue Anwendungsfelder des Mittels entdeckt und alte Behandlungen verbessert hat.

„Ein gut ausgebildeter und erfahrener Arzt ist der beste Schutz für den Patienten vor unerwünschten Nebenwirkungen“, sagt er gerne. „Das gilt immer, aber insbesondere beim Einsatz von Botulinumtoxin.“

Neben seiner Behandlungstätigkeit bildet er an seiner KIEL MEDICAL ACADEMY andere Ärzte in der korrekten Behandlung mit Botulinumtoxin aus.